Den Aufkleber "Warnung, nur für Leser mit starken Nerven" sollte man nicht beim Kauf dieses Buches übersehen, falls man von Natur aus nicht gerade mit Nerven aus Stahl gesegnet ist. Wer in diesem Buch eine Bettlektüre sucht, ist auf dem falschen Weg. Stattdessen bereitet Mark Nykanen ein brutales Stück Lektüre, mit viel Blut und Folterszenen.
Die Story ist leicht zu erklären. Der "Engel der Suchenden", Suzanne Trayler, hat es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht leibliche Mütter mit ihren weggegebenen Kindern zusammenzuführen. Sie ist selbt ein Adoptivkind und hat auch ihren nicht geplanten Sohn weggegeben.
Die Informationen über leiblich Mütter und deren Kinder speicherte sie in einer CD ab. Auf einer Tagung gelingt es einem Serienkiller, der es auf diese leiblichen Mütter abgesehen hat, die CD zu kopieren. Dieser mordet sich daraufhin quer durchs Land, nur Suzanne lässt er nach einer Vergewaltigung am Leben.Er behauptet den Aufenthaltsort ihres leiblichen Sohnen zu kennen, diesen und Familie umzubringen, falls Suzanne sich der Polizei anvertraue. Suzannes einzige Option: dem Killer selbst eine Falle zu stellen.
Ich möchte hier nicht zu viel über den Inhalt preisgeben.
Generell ist dieses Werk ein ziemlich packender Thriller, der nach etwas Langathmigkeit im Mittelteil gegen Ende zur reglrechten Hetzjagd wird. Interessant ist, dass im Werk zwischen auktorialem Erzähler und Ich- Erzähler gewechselt wird. Letzteres ist die Perspektive des Killers, man erhält Einblicke in dessen Vergangenheit und Psyche.
Auffällig ist die explizite Beschreibung der Folterszenen. Teilweise musste ich das Buch weglegen und einige Stellen erstmal Sacken lassen. Nykanen arbeitete viele Jahre lang als Enthüllungsjournalist. Anzunehmen ist, dass er dabei häufig genug mit dem Grauen brutaler Verbrechen und deren Opfer zu tun hatte und dies in sein Werk einfließen lassen hat. Ich könnte mir sonst nicht anders vorstellen, wie man auf die teilweise abstrusen Foltermethoden kommt. Interessant ist auch, dass nicht alle Szenen vom Autor detailliert beschrieben werden. Vielmehr entsteht das Grauen im eigenen Kopf, was ich für eine sehr spannende Sache halte.
Generell bietet dieses Werk viel Nervenkitzel für abgebrühte Leser, Schöngeiste sollten lieber die Finger hiervon lassen. Ein guter Nachfolger des gebriesenen Buches "Totenstarre", der dieses jedoch bei weitem nicht übertrifft.
Ich gebe eine 2 - .
weitere Werke:
- Totenstarre
- The Bone Parade
- Search Angel (Original- Version von "der Fallensteller")
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